"Die Lage ist angespannt, das wissen wir. Wie in allen andern Bundesländern auch, müssen auch wir aufgrund der aktuell angespannten Personalsituation in einigen unserer Kliniken planbare, nicht zeitkritische Operationen und Behandlungen verschieben. Diese Maßnahmen – die wir in den letzten zwei Jahren Pandemie wiederholt treffen mussten – gewährleisten unsere Ressourcen und stellen die Akut- u Notfallversorgung sicher“, sagt Mag. (FH) Ludwig Gold, Geschäftsführer der Gesundheit Thermenregion GmbH und somit verantwortlich für die Landeskliniken Wr. Neustadt, Baden-Mödling, Neunkirchen und Hochegg. „Noch vor etwa einem Jahr haben wir Elektivbehandlungen verschoben, um unsere Intensivstationen zu schützen, nun tun wir das, um unser Personal, das seit zwei Jahren unglaublichen Einsatz bringt, zu unterstützen!“.
Besonders das Bekanntwerden einer Dienstanweisung des LK Baden-Mödling, in der von sofortigem Umstieg auf Notfallbetrieb die Rede war, hat hohe Wellen geschlagen. „Leider wurde hier die Diktion eines Krankenhauses verwendet, die für das Gesundheitspersonal klar ist, im Außen leider falsch ausgelegt wurde!“, erklärt der Ärztliche Direktor des LK Baden, Prim. Univ.-Doz. Dr. Johann Pidlich. „Sprechen wir von Notfallbetrieb, dann meinen wir genau das soeben Erklärte: gewährleisten der Akut-Versorgung, also Behandlung akuter und lebensbedrohlicher Indikationen vor allen Planleistungen!“.
Die Personalsituation ist, wie in einem Großteil der Unternehmen in unserem Land, nach wie vor angespannt. Aktuell (Stand 21.03.2022) fehlen in den Kliniken der Thermenregion rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken. Rund 230 davon sind Covid abgesondert, der Rest betrifft andere Abwesenheiten wie Pflegeurlaub oder Krankenstand (nicht Covid bedingt) spielen in die Gesamtzahl hinein. „Besonders kämpfen wir damit, dass die Aufhebung aller Maßnahmen mit den Absonderungsregeln nicht mehr zusammenpassen“, ärgert sich der Ärztliche Direktor des LK Wr. Neustadt, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH (Lond.). „Fährt man diese Linie der Öffnungen, muss zeitgleich das Epidemiegesetz geändert und SARS-CoV-2 künftig nicht mehr als absonderungspflichtige Krankheit behandelt werden!“, fordert Assadian.
Dass die Personalsituation im Gesundheitswesen ein bereits lang schwelendes Thema ist, das durch Corona noch zugespitzt wurde, ist den Entscheidern in den Kliniken absolut bewusst. „Es gibt Ideen und Konzepte, um unser Personal vorort zu entlasten. Beispielsweise das Pooling-Team als Teil des systematischen Ausfallsmanagements“, erklärt die Wr. Neustädter Pflegedirektorin DGKP Dipl. KH-BW Christa Grosz, MBA, MBA. „Dies ist ein Konzept, das sogar während der Krise als Pilot umgesetzt wurde. So konnten Dienste, die ausgefallen sind, vom Pooling-Team besetzt werden“, so Grosz.
Die Pflegedirektorin der Häuser Baden-Mödling, DGKP Petra Augustin, MSc, gibt abschließend zu bedenken, dass Corona nicht ausschließlich Negatives für das Gesundheitswesen gebracht hat. „Es musste viel „jongliert“ werden in der Krise. Ärztinnen und Ärzte aber auch Pflegekräfte wurden in fremden Fachbereichen eingesetzt, mussten andere Abläufe kennenlernen und leben. Dies hat aber dazu geführt, dass das Verständnis untereinander gewachsen ist, Abläufe anderer Abteilungen und Stationen besser verstanden wurden. Kurz gesagt: wir haben einen großen Schritt weiter in die gelebte Interdisziplinarität gemacht!“, freut sich Augustin.
BILDTEXT
Foto 1: Mag. (FH) Ludwig Gold, Geschäftsführer Gesundheit Thermenregion GmbH.
Foto 2: Pflegedirektorin DGKP Petra Augustin, MSc, LK Baden-Mödling
Foto 3: Ärztlicher Direktor Prim. Univ. Doz. Dr. Johann Pidlich, LK Baden-Mödling
Foto 4: Pflegedirektorin DGKP Dipl. KH-BW Christa Grosz, MBA, MBA, LK Wr. Neustadt
Foto 5: Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH (Lond.), LK Wr. Neustadt
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